Ceylon-Tee und seine Geschichte: Fakten, die Sie kennen sollten

Der Ceylon-Tee, benannt nach der früheren Bezeichnung Sri Lankas („Ceylon“), hat eine eindrucksvolle Entwicklung durchlaufen, die eng mit der Geschichte und Kultur des Landes verflochten ist. Heute zählt Sri Lanka zu den größten Teeproduzenten weltweit, und Ceylon-Tee genießt internationale Anerkennung für seinen einzigartigen Geschmack und seine hohe Qualität.


1. Die Anfänge des Teeanbaus in Ceylon

Obwohl erste Versuche, Teepflanzen auf der Insel zu kultivieren, bereits im 17. Jahrhundert scheiterten, markierte das Jahr 1824 einen wichtigen Meilenstein:

  • Im Königlichen Botanischen Garten von Peradeniya wurde eine Teepflanze aus China angepflanzt.
  • Diese Pflanze legte den Grundstein für die spätere Teeindustrie in Sri Lanka.

Der Übergang vom Kaffee zum Tee

Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte noch der Kaffeeanbau das Land. Doch als eine verheerende Pilzkrankheit namens Kaffeerost die Plantagen verwüstete, mussten Alternativen gefunden werden. Genau in dieser Zeit begann der Schotte James Taylor, auf seinem Anwesen Loolecondera (Lool Kandura) mit Teepflanzen zu experimentieren.

  • 1867: Er legte dort eine rund 7,5 Hektar große Teeplantage an und setzte damit den Startschuss für den kommerziellen Teeanbau in Sri Lanka.

Erste Teefabrik (historische Aufnahme)

(Abbildung: Historische Aufnahme, die die erste Teefabrik auf dem Loolecondera-Anwesen zeigt.)


2. James Taylor – Der Pionier des Ceylon-Tees

James Taylor gilt als „Vater des Ceylon-Tees“, da seine Erfolge viele Plantagenbesitzer überzeugten, vom Kaffee auf Tee umzusteigen. 1872 eröffnete er auf Loolecondera die erste voll ausgestattete Teefabrik.

  • 1873: Die ersten 23 Pfund Ceylon-Tee wurden nach London exportiert und fanden dort großen Anklang.
  • Taylor verfeinerte das Verfahren mit seiner „Pluck, Wither & Roll“-Methode, die bis heute die Grundlage der Teeherstellung bildet.

Historische Aufnahme der ersten Teefabrik

(Abbildung: James Taylor, der Pionier des Ceylon-Tees)


3. Der Aufstieg des Ceylon-Tees zu einem globalen Player

Technische Innovationen beschleunigten die Entwicklung des Ceylon-Tees:

  • Sirocco-Teetrockner (1877) und Teewalzmaschine (1880) ermöglichten die Verarbeitung größerer Teemengen.
  • Erste Colombo-Teeauktion (1883): Auf Initiative der Ceylon Chamber of Commerce erlangte der Ceylon-Tee international rasch Bekanntheit.

Während immer mehr Plantagen vom Kaffee- auf den Teeanbau umsattelten, avancierte Tee zum bedeutendsten Exportgut des Landes. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurde Sri Lanka (ehemals Ceylon) zu einem der führenden Teeproduzenten weltweit.


4. Wichtige Meilensteine in der Geschichte des Ceylon-Tees

  • 1925: Mehr als 100.000 Tonnen Tee pro Jahr
  • 1932: Gründung des Ceylon Tea Propaganda Board zur Qualitätssicherung
  • 1934: Entdeckung des weltgrößten Teestrauchs (4 Pfund Blätter/Tag)
  • 1965: Sri Lanka wird größter Tee-Exporteur weltweit
  • 1980 & 1982: Offizielles Getränk bei den Moskauer Olympischen Sommerspielen und den Commonwealth Games in Brisbane
  • Ab 1982: Produktion und Export von Grüntee
  • 2008: Teeexporte knacken die 1-Milliarden-US-Dollar-Grenze
  • 2011: Geographical Indications (GI)-Zertifizierung für „Ceylon Tea“

5. Ein Jahrhundert Ceylon-Tee

Zwischen 1971 und 1972 übernahm die Regierung zahlreiche Teeplantagen, um diesen wichtigen Wirtschaftssektor zu stärken und zu regulieren. Das Sri Lanka Tea Board, der Janatha Estate Development Board und weitere Institutionen sorgen seither für eine professionelle Organisation und stetige Weiterentwicklung des Teehandels.

Wussten Sie schon?

  • Bereits 1976 begann Sri Lanka mit dem Export von Teebeuteln.
  • Umfangreiche Investitionen in Forschung, Qualitätssicherung und Marketing machten den Ceylon-Tee zu einem weltweit begehrten Premiumprodukt.

6. Zwei Blätter und eine Knospe: Das Qualitätsgeheimnis

Eine entscheidende Voraussetzung für Premium-Tees ist die korrekte Pflückmethode:

  • „Two Leaves and a Bud“: Nur die beiden jüngsten Blätter und die Knospe werden geerntet.
  • Diese Handarbeit (oft von Frauen geleistet) stellt sicher, dass keine Stängel und überreife Blätter in die Produktion gelangen.
  • Täglich werden pro Pflückerin 15–20 Kilo frische Blätter gesammelt, die anschließend in den Fabriken weiterverarbeitet werden.

7. Lumbini: Tradition trifft Moderne

Lumbini zeigt exemplarisch, wie altes Handwerk und modernes Know-how zusammenkommen:

  • Selektiv handverlesene Blätter aus Gebieten mit sauberer Luft und nährstoffreichen Böden.
  • Hochwertige Maschinen und menschliches Fingerspitzengefühl bei jeder Verarbeitungsstufe.
  • Strenge Qualitätskontrollen und Zertifizierungen, die den globalen Ruf des Ceylon-Tees unterstreichen.

8. Der Ceylon-Tee als kulturelles Erbe

James Taylor – Der „Vater des Ceylon-Tees“

(Abbildung: Teepflückerinnen bei der Arbeit in den Hügeln Sri Lankas)

Die Geschichte des Ceylon-Tees ist untrennbar mit der Entwicklung Sri Lankas verbunden. Was einst durch den Niedergang des Kaffeeanbaus ermöglicht wurde, ist heute eine weltweite Erfolgsgeschichte, die dem Land wirtschaftliche Stabilität und großes Ansehen verschafft.

Fazit: Dank Innovation, Beharrlichkeit und dem Einsatz visionärer Teepioniere hat sich der Ceylon-Tee als Premiumprodukt etabliert. Er ist ein wichtiges Symbol für das kulturelle Erbe Sri Lankas und begeistert Genießer rund um den Globus.


Bonus: Schnellübersicht – Wichtige Fakten zum Ceylon-Tee

  1. 19. Jahrhundert: Erste erfolgreiche Teepflanzung im Königlichen Botanischen Garten Peradeniya
  2. James Taylor: Startschuss für den kommerziellen Teeanbau in Loolecondera (1867)
  3. Kaffeerost: Verdrängte den Kaffeeanbau und ebnete den Weg für Tee
  4. Technische Innovationen: Sirocco-Trockner und Teewalzmaschine förderten den Aufstieg zur weltweiten Marke
  5. Qualität & Schutz: GI-Siegel (ab 2011) garantiert echten „Ceylon Tea“

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